Ideen für Ensdorf –
Bürger gestalten mit.

In einer Phase tiefgreifender Umwälzungen will die „Projektgemeinschaft Entwicklung Bergwerksanlage Duhamel“ die Zukunft von Bergehalde und Tagesanlage in Ensdorf gemeinsam mit den Bewohnern der Gemeinde sowie der Region aktiv gestalten. Deren konkrete Bedürfnisse und Ideen sollen Impulse für eine neue Nutzung der Anlage und damit auch zu einer neuen Identität der Region geben.

Ideensammlung vor Ort und online

In einem gemeinsam gestalteten Prozess wird daher seit März 2012 unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Masterplan für die Umgestaltung von Bergehalde und Tagesanlage erstellt. Eine besondere Eigenschaft des Beteiligungsprozesses ist die Gliederung in eine Beteiligung vor Ort sowie in eine E-Partizipation. Dies bedeutet, dass im Nachgang an eine Bürgerveranstaltung vor Ort eine Online-Beteiligung über das Internet nachgeschaltet wird.

Den Auftakt bildete eine Ortsbesichtigung mit anschließendem Bürgercafé am 1. Juni 2012 als Eröffnung einer zweiwöchigen Phase der Ideenfindung. Alle Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, ihre Ideen für das neue Stück Ensdorf zu entwickeln. An Thementischen wurden in der Weißkaue die Vorschläge von 80 Bürgern aufgenommen und diskutiert. Die Ergebnisse wurden auf Plänen, Tischdecken und Pinn-Karten festgehalten. Im Anschluss daran hatten die Bürger zwei Wochen Zeit, sich über das Portal www.zivilarena.de im Internet an der Ideenfindung zu beteiligen. Das Planerteam mess hat all diese Ideen sortiert und im Laufe des Sommers zu fünf thematisch unterschiedlichen Nutzungsvarianten ausgearbeitet. Ergänzend haben die Planer umfangreiche Bestandsanalysen und Gespräche mit der Projektgemeinschaft und Experten durchgeführt, um herauszufinden, wo welche Nutzungen auf Duhamel untergebracht werden können.

Bürgercafé und Bürgerforum erfreuten sich reger Beteiligung. In kreativer Atmosphäre entstand ein umfangreicher Ideenkatalog.

Bürgercafé und Bürgerforum erfreuten sich reger Beteiligung. In kreativer Atmosphäre entstand ein umfangreicher Ideenkatalog.

Varianten auf dem Prüfstand

In einem nächsten Schritt wurden diese fünf Varianten intensiv mit den Mitgliedern der Projektgemeinschaft diskutiert und die Stärken und Schwächen der Vorschläge herausgearbeitet. Auch in einem Workshop mit Experten aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Energie, Ökonomie, Altlasten und Gestaltung wurden die Varianten auf den Prüfstand gestellt. Aus all diesen Einschätzungen und Bewertungen haben die Planer dies zu zwei tragfähigen Varianten zusammengeführt – die Variante „Campus Duhamel“ und die Variante „InnovationsRaum Duhamel“.

Diese beiden Konzepte wurden wiederum in einer Bürgerveranstaltung, dem Bürgerforum am 19. Oktober 2012, erläutert und zur Diskussion gestellt. An Stellwänden und in einer großen Podiumsrunde ergriffen ca. 120 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, die Bausteine der Planungen zu bewerten und zu kommentieren. Auch diesmal schloss sich eine zweiwöchige Online-Diskussion über das Portal www.zivilarena.de an.

Im Anschluss hatten die Planer die Aufgabe, alle Hinweise, Kritiken, positiven Ansätze und weitergehenden Vorschläge zusammenzufassen, ihre Machbarkeit mit Experten zu klären und daraus ein Masterplankonzept zu erarbeiten. Auch dies wird der Öffentlichkeit wieder vorgestellt.

Masterplan vorgestellt

Beim 3. Bürgerforum am 2. Juli 2013, rund ein Jahr nach dem Ende des saarländischen Steinkohlenbergbaus, wurde der Masterplan von der Projektgemeinschaft Duhamel, gemeinsam mit dem saarländischen Innenministerium und den beteiligten Planern und Experten der Öffentlichkeit vorgestellt.

Monika Bachmann, Ministerin für Inneres und Sport des Saarlandes, bezeichnete Duhamel in ihrem Grußwort als „Leuchtturmprojekt für die Nachnutzung eines Bergwerksstandortes“ und Hartwin Faust, Bürgermeister der Gemeinde Ensdorf, betonte, dass das Projekt dem Strukturwandel im Saarland ein Gesicht geben werde und für die Gemeinde Ensdorf, die Region und das gesamte Land von hoher Strahlkraft und besonderer Bedeutung sei.

„Wir haben uns der großen Herausforderung gestellt, die frei werdenden Flächen effektiv zu nutzen“, so Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH. „Wir haben ein Ergebnis erzielt, das sich als nachhaltig und innovativ erweist, den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht wird aber auch wirtschaftlich tragfähig ist.“

An Plakatwänden und in der Diskussion mit dem Podium hatten die Bürger erneut die Gelegenheit mit der Projektgemeinschaft und den Planern in Dialog zu treten. Auch hatten sie die Gelegenheit, sich mit einem Stimmzettel an der Namensfindung für die Halde zu beteiligen.

Mit Vorlage des Masterplans ist die erste Phase zur Entwicklung des Zukunftsstandortes Duhamel fertig gestellt. In der sich nun anschließenden Phase zwei, in der der Masterplan weiter konkretisiert wird, wird weiterhin großen Wert auf Transparenz und Einbindung der Bürgerschaft und der Wirtschaft gelegt.

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